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Der Befund „Prostatakrebs“ von Ex-US-Präsident Joe Biden rückt das Thema in den Blickpunkt. Eine Chance, endlich mit Unklarheiten aufzuräumen, meint SWR3 Redakteur Gregor Glöckner.

„Wären Sie mal besser früher gekommen!“ – Was für ein Albtraum von Satz. Zumal wenn wir ihn in einer Arztpraxis zu hören bekommen. Viele von uns Männern tun sich schwer, wenn es um Prostata-Vorsorge geht. Ist was für alte Männer, unangenehme Untersuchung. Beides Quatsch, kommentiert SWR3 Redakteur Gregor Glöckner.

„Wären Sie mal besser früher gekommen!“

Immer wieder erwischt es Männer mittleren Alters. Und die Formel ist gerade hier eindeutig: Je früher die Diagnose, um so vielfältiger und wirkungsvoller sind die Möglichkeiten, damit umzugehen. Anders ausgedrückt: Wer sich regelmäßig kümmert, hat gute Chancen, dass es gut ausgeht – auch wenn der Befund erst mal einen Schrecken auslöst.

Mich hat es erwischt. Ich war früh dran. Und musste den Satz nicht hören. Zum Glück. Und werde nicht vergessen, wie mein Doktor zu mir sagte: „Und jetzt sagen Sie allen Jungs im Sport und im Freundeskreis und überhaupt allen, dass sie zur Vorsorge gehen sollen. Alles andere ist ein Spiel mit der Gesundheit“. Hiermit geschehen!

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Prostatakrebs: Früherkennung, PSA-Wert, kaum Symptome

Im SWR3-Interview mit Michael Wirbitzky und Sascha Zeus betont Dr. Jörg Simon, Chefarzt der Urologie am Klinikum Offenburg, wie entscheidend die Früherkennungsuntersuchungen der Prostata sind. Denn mit rund 70.000 Neuerkrankungen jedes Jahr allein in Deutschland gehöre Prostatakrebs zu den häufigsten Krebsarten bei Männern.

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Nachrichten Prostatakrebs: Früherkennung ist entscheidend

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Dr. Jörg Simon, Chefarzt der Urologie am Klinikum Offenburg, betont im Interview, wie entscheidend die Früherkennung bei Prostatakrebs ist.

Die Empfehlungen von Dr. Simon sind daher:

  • Früherkennung kann Leben retten

Wird der Krebs frühzeitig erkannt, bestehen in etwa der Hälfte der Fälle gute Heilungschancen – selbst bei aggressiven Tumoren.

  • Drei Säulen der Früherkennung:

- Ultraschalluntersuchung der Prostata
- Tastuntersuchung
- Bestimmung des PSA-Werts (Prostata-spezifisches Antigen) im Blut

  • PSA-Wert ist besonders wichtig:

Der PSA-Test ist besonders wichtig, da er frühzeitig Hinweise auf mögliche Veränderungen geben kann – auch wenn er allein keine eindeutige Diagnose liefert. Der Wert kann durch viele Faktoren beeinflusst werden – etwa durch eine vergrößerte Prostata, Entzündungen, Sport oder Sexualität. Eine Erhöhung sollte daher immer ärztlich kontrolliert und weiter abgeklärt werden.

  • Kaum Symptome im Frühstadium:

Prostatakrebs verursacht im frühen Stadium meist keine Beschwerden. Treten Symptome auf, ist die Erkrankung häufig schon weiter fortgeschritten und nicht mehr heilbar. Männer sollten Vorsorgeuntersuchungen daher nicht aufschieben – auch nicht in jüngeren Jahren. Nur so lässt sich die Erkrankung rechtzeitig erkennen und behandeln.

Neue Leitlinie in Deutschland zur Früherkennung von Prostatakrebs

Derzeit ist die Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs in Deutschland hauptsächlich die Tastuntersuchung (DRU) der Prostata. Zusätzlich können Ärzte, vor allem bei Verdacht auf Prostatakrebs, einen PSA-Test durchführen.

Allerdings wird gerade ein Vorschlag geprüft, wie die Früherkennung besser werden kann – beispielsweise durch ein Screening-Programm per MRT. Das sind die neuen Leitlinien:

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Die Prostata verändert sich bei etwa der Hälfte der Männer über 50. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie hat nun eine neue vorläufige Leitlinie zum Prostatakarzinom vorgestellt.

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